6.6.1476
In der Küche stehen sich die Helden wiedervereint gegenüber.Alle klopfen sich die letzten Fischgräten aus der Rüstung und legen sofort darauf los das Erdgeschoss genauer unter die Lupe zu nehmen.
Den scharfen Sinnen dieser ausgefuchsten Truppe entgeht nichts!
Fast nichts...
...sind sie sich sicher!
Ziemlich sicher!
Die Bibliothek des Hauses war einst gut sortiert und mit vielen Büchern, Texten und Schriftrollen vermittelt sie eindrucksvoll, dass diese Familie wohl gut betucht gewesen sein muss. Es finden sich zahlreiche Schriftstücke über Nekromantie. Das und die Aufzeichnungen des Familienoberhauptes lassen keine Zweifel daran, dass hier dunkle Magie gewirkt wurde - und vielleicht immer noch wirkt?
Eine Liste mit Namen lässt vermuten, dass Rivas, das Familienoberhaupt, seine Zauber viele Male an mehr oder weniger Unschuldigen erprobt hat.
Viele fanden durch Rivas den Tod.
Die Aufzeichnungen legen auch nahe, dass Rivas sein Haus von Gargoyles bewachen ließ. Ob es sich dabei um die beiden geflügelten Skulpturen am Dach handelt?
Liegt jedenfalls nahe...
Je mehr Informationen über diese Familie ans, hier, gleißend gräuliche Tageslicht treten, umso mehr befällt alle das Gefühl, dass es sich lohnt wachsam zu sein. Die Konzentration hoch zu halten gelingt zunächst. Verstecke und Geheimtüren werden aufgespürt. Schlösser werden geknackt. Doch passiert es nur all zu schnell dass man als unerfahrener Spürtrupp den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
...oder eben den Moder vor lauter Baufälligkeit...
Niemand in der Runde hat ein Auge auf den Boden, bis den gespitzen Ohren die Situation bewusst wird.
Unter einem letzten Krachen verlässt den morschen Boden die Kraft. Unsanft wird der Fall vom Kellerboden beendet. Von diesem Sturz hätten sich bestimmt viele andere nicht mehr erholt, die leidgeprüften Heldenkörper tun es dennoch ein weiteres Mal.
Von Staub und Schutt begraben, vom Schock betäubt. Ein paar Minuten sitzen, sonst geht an diesem Tag nichts mehr!
Schön langsam klaren sich die Sinne wieder, alle Gliedmaßen hängen wieder in natürlichen Richtungen von den Leibern... Was anfangs nach Ohrensausen und/oder den Folgen einer Gehirnerschütterung schien, formt sich langsam zu Wörtern.
"Vvvvverschwindet!" "Ihr habt hier nichts verloren!"
Dieses Säuseln und Zischen treibt allen wieder Leben in die Beine. Der Schein der Fackel zeigt eine Stiege nach oben. Die Abenteurerbeine fliehen nur so über die einzelnen Stufen.
Die Herzen rasen noch dahin. Zeit um weiter zu Rasten bleibt nicht. Im ersten Stock stoßen die Helden auf das Zimmer von Mara, Riva´s Frau. Ein Goblin liegt am Boden, Fischgräten auch. Das Fenster ist offen und die Scheibe zerbrochen. Wollte man das Fensterglas kitten ginge das nur mit der großen Glasscherbe aus des Goblins Hals.
Maras Tagebuch gibt einen Einblick in das Leben hier, weit draußen, vor Glen. Mit Rivas, und dessen Wesensveränderung.
The Klapsmühle is his destination! ...möchte man sagen, aber allen ist klar dass das in diesem Fall noch ein Happyend wäre.
Mara wollte vor ihrem Mann fliehen, so weit kam es nicht.
Den Geist hinter Fo(r)seti (ich hab´ mich entschieden!) bemerkt niemand.
Eine Berührung des schattenhaften Wesens reicht um den letzten Rest Leben aus dem Elfen zu vertreiben. Blass sinkt er zu Boden.
Mit mächtigen Hieben schlägt Lu nach dem Geisterhaften. Er zieht damit zumindest die Aufmerksamkeit des Wesens auf sich. Ein selbstloser Akt, denn mit bloßen Waffen ist dem Ding nicht beizukommen. Er hilft aber allen anderen sich in Stellung zu bringen. Varaja und Intrige setzen mit ihren Attacken nach. So lange bis sich schließlich doch das richtige Mittel gegen die Gestalt findet.
Zwischenzeitlich hat der Halbling den Elfen Fo(r)seti wieder auf die Beine gestellt.
Wie aus einem schlechten Traum erwacht steht Foseti wieder, der Schock sitzt aber noch! Bevor er sich in diesem Alptraum wieder sammeln kann reißt ihn Intrige mit den Worten: "Benütz die magischen Geschosse!" aus seiner Trance.
Ohne erkennbare Regung folgt Foseti dem Aufruf. Wie automatisch schießen die magischen Geschosse durch die Luft. Der Geist zerfließt in dicke schwarze Rauchschwaden.
Stille, kurzes Durchatmen.
Nur eine paar Minuten verschnaufen und die Gedanken wieder ordnen, die frischen Wunden lecken.
Das steht in den Gesichtern einiger Helden. Nicht in Varajas Gesicht!
Bevor noch einer auf die Idee kommt sich zusammen sinken zu lassen, peitscht sie die Runde wieder an. Anspornende Worte helfen über den im Raum stehenden Zusammenbruch.
Draußen dämmert es.
Alle wären gerne im sicheren Glen. Dennoch will keiner das Haus verlassen.
Draußen warten noch vermeintlich größere Gefahren...
Varaja treibt die zermürbte Gruppe durch die letzten Winkel des Hauses. Die ganze Familie dürfte in diesem Haus ihr Ende gefunden haben. Nur Rivas letzte Ruhestätte ist noch unentdeckt geblieben. Ein Gang, der Haus und Friedhof unterirdisch verbindet, soll direkt in Rivas Gruft führen.
Zumindest vor den Gargoyles ist man dort sicher.
...mehr Positives gibt es dazu nicht zu sagen...
Niemand will voraus und den dunkeln Gang hinab steigen. Auch einschwörende Worte von Varaja helfen nicht mehr, also geht sie selbst voran.
Feucht und modrig ist die Luft die Ihnen entgegenweht.
Fackeln und Laternen brennen hell. Die erste Reihe, die Mutigsten der Mutigen ist nachtblind. Die Magier beschwören Wesen zur Erkundung der ersten Gruft.
3 Särge aus Stein auf Sockeln stehen darin. Die Sargdeckel bereits brüchig und abgegriffen. Mit bloßem Geschick sind die Steinplatten nicht zu bewegen. Muskelkraft lässt die Deckel jedoch von den letzten Ruhestätten gleiten.
Alles noch da! Schmuck und Gewand liegen hier wie sie einst begraben wurden, nur die Leichen fehlen.
Was von Wert ist wird mitgenommen, dann schlängelt sich der Wurm aus Heldenmaterial weiter durch den engen, gemauerten Gang in Richtung Riva´s Gruft.
Langsam und auf leisen Sohlen schleichen die Fünf hintereinander. Bis eine Falle sie teilt.
Ein falscher Tritt und von oben fällt ein Gitter, welches die Gruppe säuberlich in Magier und Nahkämpfer trennt. Es öffnen sich krachend zwei Geheimtüren und heraus spazieren Skelette. Skelette für alle! Der allgemeine Zustand der Abenteurer lässt sich als abgekämpft bezeichnen, aber diese Skelette zerschellen regelrecht. Jede Attacke lässt einen Haufen klapprige Knochen zu Boden fallen.
Wäre bloß das Gitter, welches den Gang für Foseti und Intrige unpassierbar macht, nur auch so leicht zu beseitigen... doch auch das gelingt schließlich.
Um hier einen Sprung zu machen: einige Fallen und Särge später folgen weitere Fallen! Wellby kommt an keiner der Fallen unverletzt vorbei. Echte Nehmerqulitäten!
Der erdige, feuchte Geruch verändert sich. Seit der letzten Kreuzung ist auch das Mauerwerk immer loser und der Boden schlammig. Es weht ein leichtes Lüftchen.
Im Geruch des Lüftchens liegt etwas Fauliges.
Varaja und Wellby sehen sie zwar zu erst aber das Geschrei beim Aufschrecken der Ghoule ist weithin hörbar. Untote ja, und kein bisschen träge.
Der Geruch ist unerträglich, ihre Bewegungen rasend schnell. Varaja und Lu werfen sich auf sie, und schmettern die erste Welle Ghoule nieder. Immer mehr Ghoule kommen durch ein Erdloch von draußen in den morastigen Raum. Die untoten Angreifer fallen, weitere kommen nach. Ungewöhnlich koordiniert und geschlossen agieren die Ghoule, das kann nur heißen...!
Ein Ghast führt diese wandelnden Toten an. Ihm unmittelbar gegenüber verfallen Varaja und der Dragonborn bei seinem grauenhaften Gestank in eine Starre. Mit Mühe gelingt es den Ghast so schwer zu verletzen dass er von den beiden ablässt und das Weite sucht.
Die Entscheidung fällt also in einem Laufwettbewerb. Raus aus dem Erdloch, neben dem Friedhof entlang über Stöcke und Steine. Die Helden lassen sich nicht abschütteln!
Als der Ghast zum Überraschungsangriff ansetzt ist das sein Ende. Auch die Abenteurer haben keine Reserven mehr.
Die Nerven sind bis zum Zerreißen angespannt, die Taschen voller Gold und die Heldenkörper an ihren Grenzen. Die Nacht hat erst begonnen, und das war vermutlich erst ein Vorgeschmack auf die Unheiligkeiten, die in den nächsten Stunden auf die Helden warten!
Welch grandiose Aussichten!
...man möchte sich in einem Loch verstecken und auf bessere Zeiten warten...
Mit letztem Atem schleppen sich die Helden zurück in das Erdloch, unter Tage.
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